Traumberuf Kriminalpolizistin - Anfang der 1970er-Jahre ist das eine Revolution. Die junge Sekretärin Siggi Thieme bewirbt sich als eine der ersten und löst damit ein privates Erdbeben aus. Denn sie durchbricht nicht nur sämtliche Rollenbilder, sondern wirft auch alle bislang gültigen Lebensentwürfe über den Haufen. Die Ernte ist Unverständnis auf allen Seiten: in der Familie, bei Freunden, bei ihrem Partner. Ob sich das alles wirklich lohnt? Bremen 1974: Siggi Thieme, 22, hat es eilig, den Schreibpool, wo sie als Sekretärin arbeitet, zu verlassen: Sie muss zum Vorstellungsgespräch. Ihr Traum ist es, Kriminalkommissarin zu werden. Endlich hat der Gesetzgeber die Barriere aufgehoben, die ihr den Zugang zu diesem Beruf verwehrt hat. Ihrer Familie und ihrem Verlobten Jürgen hat sie von ihrer Bewerbung nichts erzählt, denn zu Recht befürchtet sie Gegenwind. Als sie die Ausbildungsstelle tatsächlich bekommt, bricht der Sturm los. Ihr Vater, selbst Polizist, traut ihr den Job nicht zu und will sie in die tradierte Rolle einer Frau zurückzwingen. Aber Siggi bietet ihm die Stirn - und setzt ihren Weg unbeirrt fort. Jürgen zeigt sich zunächst zwar tolerant, kommt aber immer schlechter damit klar, dass sich Siggis Prioritäten verschieben. Während er möglichst schnell eine Familie gründen möchte, steht bei Siggi der Beruf an erster Stelle, auch wenn dieser sie an manchen Tagen fachlich wie auch zwischenmenschlich aufs Höchste fordert. Siggi ist eine leidenschaftliche Polizistin, die ihre Aufgaben ernst nimmt. Das kann auch dazu führen, dass sie ihre beste Freundin verhaften lässt oder dass sie nach einer Schlägerei ihren eigenen Verlobten verhört. Besonders schwierig ist es für sie, wenn sie im Polizeialltag auf ihren Vater trifft. Ihm Einsatzbefehle zu erteilen, ist alles andere als leicht. Zu allem Übel verliebt sie sich auch noch in ihren Chef Ingo Jensen, obwohl es eigentlich Jürgen ist, mit dem sie in eine gemeinsame Zukunft gehen will. Siggis Leben wird immer komplizierter. Zunehmend nagen Zweifel an ihr: Hat sie sich richtig entschieden? Die Opfer, die dieser Beruf von ihr verlangen, scheinen übergroß.